Ein Tag voller Abenteuer und Geschichten – Lichtenstein liest vor! | 14. Nov. 2024
Am 22. Oktober 2024 erlebten die Zweit-, Dritt- und Viertklasskinder der Grundschule Lichtenstein einen ganz besonderen Vorlesetag, den ein großes Team aus der ganzen Gemeinde und der Schule im Rahmen des Projekts „Lichtenstein liest“ mit viel Engagement vorbereitet hatte. Unter dem Motto „Lesen stärkt die Seele“ begaben sich die Kinder mit verschiedenen Begleitpersonen aus Elternschaft und Kollegium gleich frühmorgens in kleinen Gruppen auf Entdeckungstour zu verschiedenen, sorgfältig ausgewählten Vorleseorten im ganzen Gemeindegebiet.
An den verschiedenen Stationen lasen dann Freiwillige – darunter viele Privatpersonen, Lesepaten/innen und auch eine ehemalige Lehrerin – eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Texten vor: vorgetragen wurden unter anderem Ausschnitte aus „Mattis und die Sache mit den Schulklos“ und der Klassiker „Michel aus Lönneberga“. Schulleiterin Frau Brenner selbst las effektvoll die preisgekrönte Geschichte von der besonderen Freundschaft zwischen Maus Rosa und dem Leoparden Rigo vor. Allerorts lauschten die Kinder gebannt, während die Vorleser/innen mit viel Enthusiasmus und Ausdruckskraft die Geschichten lebendig werden ließen.
Auf ganz unterschiedliche Weise konnten die Schüler und Schülerinnen an den verschiedenen Vorleseorten aber nicht nur in die Welt der Geschichten eintauchen, sondern auch gleichzeitig ihre Umgebung erkunden: so bot die Auswahl an Örtlichkeiten den Kindern ganz nebenbei die Chance, verschiedene Bereiche ihres Wohnorts näher kennenzulernen:
Das Archiv im Rathaus, wo die Kinder sogar den großen Aktenschrank mittels Kurbeln bewegen durften, das Büro des Bürgermeisters sowie das Ortsamt Honau sowie das alte Rathaus von Oberhausen waren faszinierende Orte, die den Kindern einen Einblick in die Verwaltung und Geschichte ihrer Gemeinde gaben. Auch im Bauhof der Gemeinde wurde vorgelesen, so dass die Kinder auch dort die Möglichkeit hatten, einen Blick hinter die Kulissen dieses wichtigen Teils ihrer Gemeinde zu werfen.
Die Sakristei der Johanneskirche schaffte eine besondere Atmosphäre zum Vorlesen. „Wir durften sogar hoch zu den Glocken im Turm und die wurden dann extra für uns angeschaltet“, erzählte ein Schüler aus der 3a hinterher begeistert. Beteiligt waren alle evangelischen Kirchengemeinden Lichtensteins ebenso wie katholische und die methodistische Kirche im Ort, wo im „Lädle“ atmosphärisch wurde.
Auch die Erkundung des Reitstalls im Reitzentrum Lichtenstein mit seinen Pferden und das Einsteigen ins große Feuerwehrauto der Lichtensteiner Feuerwehr begeisterte viele Kinder, während die Ruine Greifenstein (betreut vom Albverein) und das Hauff-Museum sowie der Honauer Bahnhof spannende Geschichten aus der Vergangenheit erzählen konnten. Natürlich weckten auch die etwas „gruseligeren“ Orte wie der Dachboden der Brögerschule und der Keller vom Gasthaus Stern die Neugier der Kinder und luden zu verschiedensten Entdeckungen ein. Frau Bertsch inszenierte ihren Lesevortrag vom Schlossgespenst besonders eindrücklich, indem sie die Kinder erst durch eine „streng geheime“ Schranktür in den dunklen Dachboden der Brögerschule entführte, wo sie dann im Schein von Taschenlampen aneinandergekuschelt der Geschichte lauschen durften.
Herr Pizzitola las unter einem schönen Herbstbaum im Büchereigarten vor und hatte sich als Baumkletterer etwas ganz Besonderes für die Kinder ausgedacht: eine eigens von ihm gebaute Schaukel hoch oben im Baum, die genau wie sein Lesevortrag über das Schlossgespenst Zippel sehr gut ankam. „Unterm Baum wars gut, sogar perfekt“, resümierte eine Zweitklässlerin am Ende.
Fast Open-Air und genauso stimmungsvoll war auch die Lese-Events im Garten bzw. Schuppen vom Haus Sonnenfels. Der Gemeindeförster ließ es sich natürlich ebenso nicht nehmen, den Kindern „in seinem Wald“ eine Geschichte vorzulesen.
Der Besuch in der „Alten Schule“ war für zwei Kindergruppen mindestens genauso eindrücklich: „Damals gab es keine Tintenpatronen, aber dafür waren an den Tischen Tintenfässer zum Eintauchen“, erinnerte sich eine Drittklässlerin im Anschluss. In der Schrauberwerkstatt gab es laut einem Jungen aus der 3a „Motoren, Antriebe, Auspuffe, zwei alte Motorräder und ein Fahrrad“ zu bestaunen.
Die Vielfalt der Orte wurde in wunderbarer Weise weiter ergänzt durch die Beteiligung der Bäckerei Schwarz, des Blumenladens „Blatt und Blüte“, des Augenoptikerfachgeschäfts „Alboptik“, der Schreinerei Werz und des Busunternehmens Vöhringer. Es war toll zu sehen, wie die Erlebnisse an diesen Stationen nicht nur die Lesefreude, sondern gleichzeitig auch das Verständnis für die eigene Umgebung und die Menschen darin fördern konnten.
„Lesen beflügelt! Unzählige Abenteuer verstecken sich zwischen Buchdeckeln und ermöglichen Reisen in völlig neue Welten“, erklärte Schulleiterin Frau Brenner. „Wir wollten unseren Schülerinnen und Schülern die Freude am Lesen näherbringen und ihnen zeigen, wie viel Spaß es macht, in Geschichten einzutauchen.“ Frau Stielow, eine sehr engagierte Lesepatin der Grundschule, äußerte sich ebenfalls begeistert über den Vorlesetag: „Ich hätte definitv etwas verpasst, wenn ich nicht vorgelesen hätte!“ Ihre Leidenschaft für das Vorlesen war in ihrem Lesevortrag von „Pippi Langstrumpf“ auch sehr deutlich spürbar. Herr Lindemann vom Heimat- und Geschichtsverein freute sich über das originelle Dankeschön der Schule: Buchstabensuppe 😊. Außerdem lobte er die wunderbare Idee, den Kindern Bücher näherzubringen, und betonte: „Es hat mir viel Freude gemacht, vorzulesen und in strahlende Kindergesichter zu schauen.“
Ein sehr herzliches Dankeschön geht an alle begleitenden Eltern und Lehrerinnen, die den Kindergruppen einfühlsam als Ansprechpartner und Gruppenleiter zur Verfügung standen und ohne die ein solcher Tag nicht möglich gewesen wäre!
Ein ganz besonderer Dank gilt aber auch den beteiligten Institutionen, den Kirchen, den Feuerwehrern Lichtenstein, der Gemeindeverwaltung, den teilnehmenden Firmen und Betrieben, den Vereinen sowie allen Privatpersonen und Lesepat/innen. Ihr Engagement und ihre Unterstützung waren absolut großartig und haben diesen Vorlesetag erst möglich gemacht!
Insgesamt waren an diesem Tag unglaubliche 59 Personen aus der Gemeinde ehrenamtlich für die Grundschüler/innen aktiv. An sie alle geht der Dank, den eine Drittklässlerin – noch ganz beseelt von den Erlebnissen des Vormittags – aussprach: „Danke, dass Sie das alles für uns möglich gemacht haben!“
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